Endlich ausgeschlafen - Anti-Stress-Programm für ruhige Nächte
Lärm, viel Arbeit, große Sorgen: Stress ist ein Schlafkiller. Doch das muss nicht sein. So finden Sie in turbulenten Zeiten die richtige Bettschwere.
Es ist 6:54 Uhr! Sechs Minuten vorm Weckerklingeln wachen Sie ausgeruht auf. Ein Traum. Aufwachen wollen Sie daraus nur, wenn er wahr wird. Denn das Gegenteil ist schlimm: Wie gerädert steht man auf, die ganze Nacht sind Gespenster im Kopf umhergegeistert. Besteht Elisa das Abi? Schaffe ich morgen das Arbeitspensum im Büro? Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse1 bringt beruflicher und privater Stress drei von zehn Menschen regelmäßig um die Nachtruhe. Schnell geraten die Betroffenen in eine Negativspirale. Wer sich erschöpft fühlt, schafft sein Tagwerk kaum – und macht sich darüber in der nächsten Nacht noch mehr Sorgen.
Wie das Stresshormon Cortisol und Schlaf zusammenhängen
Machen wir vor lauter Druck kaum ein Auge zu, spielt das Stresshormon Cortisol eine entscheidende Rolle. An sich sorgt dieser körpereigene Botenstoff dafür, dass wir jeden Morgen aufwachen. Deshalb findet man vor Sonnenaufgang besonders viel davon im Blut. Gegen Abend sinkt der Hormonspiegel wieder. Auch in hektischen Zeiten hält einen Cortisol auf Trab, dann schüttet der Körper vermehrt davon aus. So sind wir kurzfristig in der Lage, mit viel Energie große Herausforderungen zu stemmen. Als Dauerlösung funktioniert das nicht. Stehen wir ständig unter Strom, kursiert Cortisol stets hochdosiert im Körper.
Handy aus! Augen zu!
Mehr Stress, mehr Cortisol, mehr Schlafprobleme: Dieser Teufelskreis lässt sich durchbrechen, indem Sie einen Gang herunterfahren. Verläuft Ihr Leben in ruhigeren Bahnen, kursieren weniger Antreiberhormone im Blut. Deswegen: Machen Sie sich Gedanken um Ihre persönlichen Knackpunkte? Ihr angeschaltetes Handy liegt griffbereit und angeschaltet auf der Nachtkonsole? Sind die Kinder im Bett, setzen Sie sich an den Laptop? Sie nutzen jede Wachphase, um berufliche Probleme zu lösen? Eines ist sicher: Ein besserer Schlafratgeber ist ein Antistressprogramm. Auch die Beratung in der Apotheke lohnt. Natürliche Schlummerhilfen mit Baldrian, Hopfen, Passionsblume oder Melisse führen Sie sanft ins Reich der Träume: Die Heilpflanzen beruhigen angespannte Nerven und wirken angstlösend.
Gut schlafen ohne Druck:
➜ Ob TV, Handy oder PC: Schalten Sie ein bis zwei Stunden vorm Zubettgehen ab.
➜ Machen Sie sich den Abendspaziergang zur Routine.
➜ Sorgen Sie tagsüber für regelmäßige Bewegung.
➜ Machen Sie Entspannungsübungen wie Yoga oder Autogenes Training.
➜ Legen Sie sich nur schlafen, wenn Sie wirklich müde sind.
➜ Sagen Sie laut zu sich „Jetzt nicht!“, wenn sich im Bett das Gedankenkarussel dreht.
➜ Blicken Sie nachts nicht auf die Uhr.
➜ Nicht ärgern übers Wachsein. Lieber denken: „Bis jetzt habe ich ja gut geschlafen!“
1 Schlaf gut, Deutschland! Schlafstudie TK, 2020, www.tk.de/resource/blob/2033604/118707bfcdd95b0b1ccdaf06b30226ea/schlaf-gut-deutschland-data.pdf
Bildquelle: GettyImages stefanamer